„Graveln heißt für mich: grenzenlos Abenteuer erleben. Es bringt dich mitten in die Natur, an Orte, an die du sonst kaum kommen würdest. Für mich bedeutet Graveln vor allem zur Ruhe kommen und den Kopf freimachen, aber man kann sich genauso gut einen ganzen Tag mit Freunden austoben. Graveln in der Natur fühlt sich auch ganz anders an als Rennradfahren auf der Straße. Man trifft weder Verkehr noch Autos, sondern teilt die Wege mit anderen Naturliebhabern. Es gibt viel mehr Verständnis und Respekt – füreinander und für die Natur.“
„Graveln liegt irgendwo zwischen Rennradfahren und Mountainbiken. Ein Gravelbike sieht einem Rennrad ähnlich, aber durch die breiteren Reifen mit gröberem Profil kannst du praktisch jeden unbefestigten Weg fahren. Andererseits hat ein Gravelbike nicht so breite Reifen wie ein Mountainbike und in der Regel auch keine Federung. Allzu wild kann man damit also nicht fahren, und doch sind die Möglichkeiten im Vergleich zu einem Rennrad fast unbegrenzt.
Außerdem finde ich Graveln zugänglicher als Rennradfahren oder Mountainbiken. Der Fokus liegt nicht so sehr auf sportlicher Leistung wie beim Rennradfahren, und man muss nicht so technisch versiert sein wie beim Mountainbiken, um es genießen zu können.“
„Seit Sommer 2019 fuhr ich regelmäßig mit dem alten Rennrad meines Vaters. Ich fuhr einfach drauflos und landete oft bei den Halden von Eisden. In meiner Kindheit habe ich viel Zeit bei meinen Großeltern in Eisden-Tuinwijk verbracht, und mein Opa und ich sind oft in der Umgebung der Halden spazieren oder Rad gefahren. Er hatte sein ganzes Leben lang als Lokführer in der Mine gearbeitet und kehrte immer wieder gerne dorthin zurück. So auch ich – allerdings mit dem Rennrad meines Vaters, das für unbefestigte Wege natürlich überhaupt nicht geeignet war.
Erst 2022 kaufte ich mir dann ein Gravelbike – und eine völlig neue Welt öffnete sich. Plötzlich konnte ich überall fahren, wo ich wollte. Kein Schotterweg oder Waldpfad war mehr unüberwindbar, und ich konnte auf unzähligen Wegen von A nach B gelangen. Ich entdecke immer noch regelmäßig wunderschöne, neue Strecken, bei denen ich mir denke: Wie ist es möglich, dass ich hier noch nie gewesen bin?“
„Absolut. Auf der einen Seite gibt es den Nationalpark Hoge Kempen, auf der anderen Seite den Rivierpark Maasvallei. Von fast überall in Maasmechelen bist du in wenigen Minuten mitten in der Natur. Ich selbst wohne in Mechelen-aan-de-Maas, also beginnen meine Touren immer an der Maas. Der Rivierpark Maasvallei ist wirklich unterschätzt. Dort gibt es jahrhundertealte Schotterwege, die dich über Mazenhoven, durch das Schlossgelände von Vilain XIIII in Leut bis nach Lanklaar führen. Dort kannst du den Kanal überqueren und die Verbindung zum Nationalpark Hoge Kempen herstellen. Ehe man sich versieht, fährt man zwischen den Eisdener Halden.
Von dort geht es über die alte Kohlenbahn ins Mecheler Bos und weiter zu „Fietsen door de Heide“. Danach tauchst du wieder in den Wald ein, Richtung Ziepbeek-Tal, und später überquerst du bei Neerharen die Rijksweg, um über die Felder bei Herbricht zurück zu den Maasdörfern von Maasmechelen zu gelangen. Und so weiter. Mit einem Gravelbike kann man sich unendlich in der Natur rund um die Gemeinde austoben.
Deshalb ist es nicht verwunderlich – und vor allem etwas ganz Besonderes –, dass das Heathland Gravel in Maasmechelen startet. Es ist weltweit das einzige Event außerhalb der USA, bei dem man sich für das Unbound Gravel qualifizieren kann – das größte Gravelrennen der Welt, das jedes Jahr in Kansas stattfindet. Darauf dürfen wir Maasmechelener unglaublich stolz sein. Es beweist einmal mehr, dass dies hier ein echtes Gravelparadies ist.“